Was kostet ein Werbe-Animationsfilm? 5 Faktoren, auf die es ankommt.
Was kostet ein Werbe-Animationsfilm? Darauf gibt es eigentlich nur eine Antwort: Kommt drauf an.
Denn jeder Animationsfilm ist eine individuelle Maßanfertigung, deren Preis durch viele verschiedene Faktoren bestimmt ist. Welche das sind, und wo genau hier die Kostentreiber versteckt sind, all das erfahrt Ihr hier.
Kostenfaktoren des animierten Werbefilms
Jeder Animationsfilm ist eine individuelle Maßanfertigung. Und wie das Maßanfertigung eben so an sich haben, gibt es auch für einen Animationsfilm nicht den einen Preis – genauso wenig wie für ein paar Maßschuhe oder eine Hochzeitstorte. Und weil die Kostenkalkulation für einen Animationsfilm eine komplexe Angelegenheit ist und um es zum Einstieg ins Thema etwas anschaulicher zu gestalten, stellen wir uns doch zu Beginn erstmal die Frage: Was kostet eigentlich eine Hochzeitstorte?
Um das zu klären, müssen wir – wie bei jeder Maßanfertigung – zuerst einige Fragen beantworten, um ein paar Parameter festzulegen:
- Wieviele Hochzeitsgäste sind geladen? Wie groß soll die Hochzeitstorte also werden? Wieviele Etagen bekommt sie? Eine, 3, 5, oder mehr?
- Geschmacksrichtung? Ist es eine Buttercreme, Prinzregententorte, Käsesahnetorte, Schwarzwälder-Kirsch- oder Pfirsich-Maracuja-Torte? Hat vielleicht jede Etage eine andere Geschmacksrichtung? Welche Zutaten werden also verwendet?
- Ist sie rund, eckig, herzförmig? Oder hat Sie eine Sonderform?
- Was gibts für Add-Ons? Kommt oben noch das Brautpaar aus Zucker drauf? Rosen aus Marzipan? Caketopper? Echte Blumen, Früchte, essbare Schleifen oder gar Blattgold? Macarons? Wenn ja, wieviele?
- Wann findet die Hochzeit statt? Soll die Torte geliefert werden? Wieviel darf sie maximal kosten?
Da gibt es einiges zu klären! Ein Konditor wird nach Beantwortung dieser Fragen aber eine relativ genaue Kosteneinschätzung nennen können, was die Torte kosten wird. Klar, Konditor A verlangt vielleicht mehr als Konditor B. Aber wenn man nicht an den Dumping-Bäcker oder Halsabschneider-Konditor geraten ist, sollte die Größenordnung des Preises doch ungefähr übereinstimmen.
Und genauso verhält es sich mit der Kalkulation eines Animationsfilms. Auch wenn jeder Animationsfilm eine individuelle Maßanfertigung ist, werden zur Aufwandseinschätzung doch immer die gleichen Fragen gestellt, und mithilfe der Antworten ein Preis ermittelt. Welche Faktoren sich wie auf die Herstellungskosten auswirken und hinter welcher Frage sich die Kostentreiber verstecken, das klären wir im Folgenden.
1. Videogenre und Einsatzrahmen
Zu was für einer Hochzeit soll die Torte denn passen? Eher was Schlichtes, Kleines? Standesamt, Ringe, Torte, 15 Personen, schmales Portemonnaie? Dann empfehlen wir eher die Cupcake-Variante. Ist auch deutlich billiger!
Oder doch eher Märchenschloss, 200 Gäste, Band, RollsRoyce, das ganz große Besteck eben? Dann brauchen wir natürlich die blattgoldverzierte Champagnertorte auf 5 Etagen. Was die kostet? Moment, ich hole eben das Sauerstoffzelt!
Wie bei der Hochzeitstorte, sollte zu Beginn der Aufwandseinschätzung auch beim Animationsfilm zu allererst die Art des Videos besprochen und der Rahmen in welchem es eingesetzt werden soll, geklärt werden. Handelt es sich etwa um ein animiertes Erklärvideo, das auf der Unternehmenswebseite läuft, um einen Produktfilm für eine Messe oder gar um ein TV Commercial für den deutschsprachigen Markt?
Die Art des Videos gibt also gleich zu Beginn Aufschluss über wichtige Merkmale des Videos. So wird ein TVC zum Beispiel selten länger sein als 30 Sekunden und ein Produktfilm, der im Loop auf einem Messestand laufen soll, wird höchstwahrscheinlich ohne VoiceOver auskommen müssen. Ein typischer animierter Erklärfilm ist oft etwas konzeptlastiger, wohingegen bei einem Produktfilm meist der Modellingaufwand höher ausfällt, da es hier oft nötig ist, die Konstruktions- oder CAD-Daten des zu präsentierenden Produkts aufzubereiten.
Über die Klärung des Video-Genres, kann das Video also schonmal grob kategorisiert werden – hier werden also direkt die ersten Weichen gestellt. Wohin die Reise aber kostentechnisch genau geht, wissen wir erst, wenn wir uns mit den 4 weiteren Faktoren beschäftigt haben.
Zum Beispiel mit der Videolänge.
2. Videolänge
Wieviele Minuten Video müssen produziert werden? Je länger das Video, je größer die Torte, desto höher der Preis – logisch! Allerdings sollte man bedenken, dass je nach Stilistik des Videos Synergie-Effekte greifen – ein zweiminütiger Film ist deswegen nicht automatisch doppelt so teuer, wie ein Einminüter. Denn die Teigmasse wurde ja bereits angerührt.
Um hier eine möglichst präzise Aussage über die Aufwände und Kosten treffen zu können, ist es dringend ratsam im Vorlauf Storyboard und Sprechtext zu erstellen. Der Sprechtext legt beinahe sekundengenau fest, wie lang der Film wird, das Storyboard gibt Auskunft über die Komplexität der einzelnen Szenen. Zusammen mit dem vom Art Director entwickelten Moodboard und Styleframes, sind es die ersten Bausteine einer Produktion, die eine detaillierte und valide Aufwandseinschätzung und Budgetkalkulation überhaupt erst möglich machen.
Merke: alles davor sind nur Hausnummern bzw grobe Schätzungen!
3. Add-ons
Brautpaar aus Zucker, Marzipanrosen, Macarons oder Blattgold?
Dieses „icing on the cake“ gibt es auch beim Werbe-Animationsfilm: Hat Euer Film einen Sprecher? Kommen in dem Film animierte Charaktere vor? Liegt Euch schon ein Konzept vor, oder muss das noch entwickelt werden? Musik, ja/nein? Fotorealistische Flüssigkeiten, Feuer und Rauch, also Partikelsimulationen? Das wäre dann übrigens das Blattgold…
Apropos Blattgold: Jeder dieser Punkte hat das Potenzial die Kosten des Videos, je Animationsstilistik oder Nutzungsrechten, auch Buyouts genannt, empfindlich in die Höhe zu treiben. Beides Punkte, auf die wir jetzt zu sprechen kommen.
Starten wir mit den Nutzungsrechten
4. Nutzungsrechte
Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Ein Hochzeitsgast war von der Torte so begeistert, dass er dem Konditor nun das Rezept abkaufen möchte, um die Torte in alle Kühlregale Europas bringen. Dann würde er dem Konditor Geld für die Lizenz zahlen, um das Rezept vermarkten und die Torte tausendfach multiplizieren zu dürfen. Folgende Aspekte würden dann über den Preis dieser Lizenz entscheiden:
- Wird das Recht exklusiv veräußert, oder darf auch die Konkurrenz das Rezept verwenden?
- In welchen Ländern wird die Torte verkauft?
- Über welche Vertriebswege wird die Torte verkauft?
- Wie lange darf das Rezept von besagtem Hochzeitsgast vermarktet werden?
Kurz, welche Reichweite wird das Rezept durch diese Vermarktung erhalten? Genau das wird über die Nutzungsrechte abgegolten.
Für die Nutzungsrechte eines Animationsfilms werden grundsätzlich drei Faktoren berechnet:
- mediale Nutzung: Wird das Video nur online, auf Messen oder im TV eingesetzt?
- räumliche Nutzung: Läuft es nur in D, oder in weiteren Ländern?
- zeitliche Nutzung: Wie lange wird das Video eingesetzt?
An dieser Stelle ein kleiner Warnhinweis: Buyouts können je nach Medieneinsatz und Rechteumfang ziemlich kostenintensiv werden. Der Rechteauskauf für einen professionellen Off-Sprecher eines TV Spots mit internationaler Reichweite und mehrjähriger Nutzungsdauer kann bspws. empfindlich ins Geld gehen. Also Obacht!
5. Videostyle
Hier gibt es auf den ersten Blick unzählige Geschmacksrichtungen und Preisklassen: Von der einfachen Dr. Oetger Rührkuchen Fertigmischung bis hin zur 5-stöckigen Champagner-Torte ist hier alles dabei. Schauen wir uns die unterschiedlichen Stilistiken deshalb doch mal genauer an. Wir unterscheiden hier grob 4 Kategorien: Den 2D Linedrawing- oder Whiteboard Look, den 2D Advances Look, den 3D Abstract Look und den fotorealistischen 3D Look.
2D Linedrawing Look
Da wäre zum einen der einfache 2D Line Drawing Look auch Whiteboard- oder Scribble-Look genannt. Habt Ihr bestimmt alle schonmal gesehen. Einfache Linien-Illustrationen kommen ins Bild – manchmal werden die dann von einer Hand gezeichnet und dann durch die Gegend geschoben. Dieser Stil wird fast ausschließlich für Erklärvideos verwendet. Kostentechnisch bewegen wir uns dabei am untersten Ende des Spektrums: Je nach Anbieter kostet ein zweiminütiger Erklärfilm in diesem Look zwischen 4.000€ und 6.000€ – wohlgemerkt inkl. Voice-Over, Musik und Buyouts. Ein echtes Schnäppchen!
Beispiel für den 2D Linedrawing Look: Washbear Productions – Whiteboard Explainer Video Example
2D Advanced Look
Ebenfalls ein sehr beliebter Look für Erklärfilme, ist der 2D Advanced Look. Dieser zeichnet sich vor allem durch aufwändiger gestaltete Animationen und hochwertigere, farbige Illustrationen aus. Auch wenn der Look eher flat und zweidimensional ist, bietet er doch große kreative Freiheit und es können, durch abstrakte Welten und lebendige Charaktere richtiggehend kleine Kunstwerke entstehen. Innerhalb dieser Kategorie fällt das Preisspektrum deutlich größer aus, da dieser Look sehr diverse Stilistiken auf sich vereint. Ein 2 minütiger Erklärfilm inklusive Sprecher, Musik und Buyouts kommt deswegen auf Preise zwischen 8.000€ und 16.000€ – je nachdem ob animierte Character eingesetzt werden und wie aufwändig der Illustrationsstil ist.
Beispiel für den 2D Adavanced Look: Vidico – ISM Connect Brand Film
3D Abstract Look
Der abstrakte 3D Look bietet vielleicht die größte künstlerische Freiheit von allen. The Sky is the Limit! Durch den Einsatz von state-of-the-art 3D Technik, Licht, Farbe und abstrakten dreidimensionalen Formen und Geometrien sind hier der Kreativität fast keine Grenzen gesetzt. Es ist deswegen auch kein Wunder, dass sich dieser Look in eigentlich allen Animationsvideogenres wiederfindet: egal ob Erklär-, Messe-, Produktfilm, oder TV-Commercial. Der abstrakte 3D Film ist vielfältigst einsetzbar. Allerdings auch deutlich kostenintensiver, als die vorhergehenden Looks: Die Kosten für einen 2 minütigen, abstrakt 3D animierten Produktfilm können sich hier leicht auf 25.000€ belaufen. Je nach Buyouts und Add-Ons sind aber auch Preise bis 40.000€ möglich.
Beispiel für den 3D Abstract Look: veinte studios – Disney Classics
Photorealistic 3D Look
So, und da wäre sie, die Champagner-Torte mit Blattgold und Marzipanrosen: der fotorealistische 3D Look. Das Beste ist hier gerade gut genug: ausgefeilte Animationen, physikalisch realistisch berechnetes Licht, fotorealistische Texturen, gescannte Geometrie und ein extrem hoher Detailgrad erzeugen die perfekte Illusion: Ist das echt oder gerendert, also am Computer erzeugt?
Fotorealistische 3D Animation eignet sich vor allem für Produktfilme und TV-Commercials – aber vorsicht: Durch die benötigte Man- und Renderpower, ist dieser Stil nichts für schmale Portmonnaies! 40.000€ und mehr fallen hier für einen zwei-minütigen Produktfilm an. Kommen für ein TV-Commercial dann noch Partikelsimulationen, also fotorealistische Flüssigkeiten, Feuer oder Rauch hinzu kann der Preis inkl. TV Buyouts auch sechsstellig ausfallen.
Beispiel für den fotorealistischen 3D Look: Taktil – Ikea Meatball
Schon beeindruckend welches riesige Spektrum sich hinter dem Begriff “Animationsfilm” verbirgt – sowohl hinsichtlich der Kosten als auch des Looks. Und deswegen verwundert es auch nicht, dass Animationsfilme heute so vielfältig zum Einsatz kommen. Es ist einfach für jedes Budget und für jeden visuellen Anspruch das richtige Produkt dabei.
Kosten für meinen Animationsfilm?
Wenn Ihr jetzt herausfinden wollt, was Euer Werbe-Animationsfilm kostet, dann wäre der klassische Weg eine herkömmliche Kalkulationstabelle zu erstellen, wie Sie in Deutschland vom Gesamtverband der Kommunikationsagenturen (GWA) standardisiert angeboten wird. Weil das branchenübliche GWA-Kalkulationsschema aber extrem umfangreich und kompliziert ist, haben wir die Sache für Euch deutlich vereinfacht und beschleunigt:
Wir haben all unsere Producing-Erfahrung in einen CGI Budget Kalkulator gesteckt! Dieser spuckt mit Hilfe eines cleveren Kalkulations-Algorithmus, auf Basis ein paar einfacher Fragen, eine verlässliche Kostengröße für Euer Animations-Projektvorhaben aus.
Ihr könnt ihn dann auch gleich online auschecken. Länger als 5 Minuten sollte Euch der Spaß nicht kosten. Außerdem funktioniert er komplett kostenlos und ohne Angabe irgendwelcher Daten und email-Adressen.
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